Nutzung von KI
Dario Amodei, CEO von Anthropic, einer der führenden KI-Firmen, warnt vor drastischen Veränderungen am Arbeitsmarkt. Seine Prognose: KI könnte in den nächsten ein bis fünf Jahren die Hälfte aller Einsteigerjobs im Bürobereich eliminieren. Besonders betroffen sind kreative Branchen wie unsere. Das Problem ist nicht die Technologie selbst, sondern die Geschwindigkeit. Die meisten Menschen und Unternehmen unterschätzen, wie schnell diese Entwicklung kommt.
Was verschwindet, was bleibt
Junior-Positionen in Grafik und Text, standardisierte Social-Media-Content-Erstellung, einfache Bildbearbeitung und Retusche, SEO-Texte und Produktbeschreibungen – das sind die Jobs, die unmittelbar gefährdet sind. Sie folgen Mustern, die Maschinen bereits heute erkennen und replizieren können.
Strategische Beratung und Konzeptentwicklung, Kundenkommunikation und Projektmanagement, kreative Problemlösung für komplexe Markenaufgaben, kulturspezifische und regulatory Expertise – das sind die Bereiche, die vorerst sicherer sind. Sie erfordern Kontextverständnis, Intuition und die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen.
Was jede:r von uns tun kann
Nutzen, nicht fürchten. KI-Tools für Concept-Entwicklung lernen, KI-Agenten für erste Textentwürfe einsetzen, mit KI-gestützten Design-Tools experimentieren. Die Werkzeuge sind da – wir müssen sie beherrschen, bevor sie uns ersetzen.
Unsere Rollen neu definieren. Von reiner Umsetzung mehr zu strategischer Beratung. Von Standard-Content mehr zu maßgeschneiderten Lösungen. Von Einzelkämpfer:innen mehr zu KI-Dirigent:innen. Die Frage ist nicht, ob wir KI nutzen, sondern wie wir sie orchestrieren.
Neue Skills aufbauen. Prompt Engineering lernen, KI-Workflow-Design verstehen und anwenden, Datenanalyse und Performance-Messung beherrschen. Das sind keine Nice-to-haves mehr, sondern Grundkompetenzen für die nächsten Jahre.
Was wir gemeinsam tun können
Kurzfristig, in den nächsten sechs Monaten: Alle Teams bekommen Zugang zu relevanten KI-Tools. Wir organisieren regelmäßige Workshops zu neuen KI-Entwicklungen. Wir starten erste Kundenprojekte mit KI-Unterstützung und lernen dabei.
Mittelfristig, in sechs bis achtzehn Monaten: Wir erweitern unsere Services und bieten KI-Beratung für Kund:innen an. Wir optimieren unsere Prozesse und standardisieren Workflows mit KI-Integration. Wir passen unsere Preismodelle an – wertbasiert statt stundenbasiert, weil der Aufwand sinkt, aber der Wert bleibt.
Kein Grund zur Panik
Technologische Umbrüche gab es schon immer. Wer sich rechtzeitig anpasst, hat gute Chancen zu profitieren. Wir werden zu KI-Partner:innen, nicht zu KI-Opfern. KI wird als Werkzeug genutzt, um kreativer und strategischer zu arbeiten. Die Maschine übernimmt die Routine, wir konzentrieren uns auf das, was nur Menschen können: Kontext schaffen, Beziehungen pflegen, Entscheidungen treffen, die mehr als Daten berücksichtigen.
